Susannchens kleine Impfkunde – Lügengeschichten: Widerlegt!
Die Autismus-Lüge – eine offenbar niemals endende Geschichte. Bedenkt man, welche Folgen der Betrug des Nicht-Mehr-Arztes Andrew Wakefield nun schon seit mehr als 20 Jahren hat (der Jahrestag des – viel zu späten – Zurückziehens seiner „Arbeit“ durch den Lancet jährte sich am 28. Februar zum 21. Mal), kann man eigentlich nur wütend werden. Jeder „harmlosere“ Ausdruck wäre unangebracht – und wer wollte widersprechen, wenn so mancher diese Geschichte als „Medizinskandal des Jahrhunderts“ und Wakefield selbst als „Jahrhundertverbrecher“ bezeichnet.
Viele wissenschaftliche Arbeiten haben seither keinen Zusammenhang zwischen Autismus und Impfen (im Speziellen: der MMR-Dreifachimpfung) gefunden. Nun ist eine weitere Arbeit erschienen. Nun, wir dachten zuerst: Noch eine? Befördert das bei misstrauischen Menschen nicht eher die Reaktion: Wenn die Wissenschaft da immer noch dran forscht, muss vielleicht doch was dran sein? Ja, sowas hört man schon mal…
Wir haben uns diese Studie angesehen und dabei sind unsere Bedenken verschwunden. Diese Arbeit hat einen Ansatz, wie er bei keiner der bisherigen Studien verfolgt werden konnte. Sie beobachtet nämlich die kompletten Geburtsjahrgänge eines Landes, hier Dänemark von 1999 bis zum 31. Dezember 2010, im Zeitraum vom 1. Lebensjahr bis zum 31 August 2013. Erfasst wurden rund 657.000 Kinder, beobachtet wurden insgesamt über 5 Millionen Lebensjahre. (Nur am Rande: Wakefield stützte seine damalige „Studie“ auf die Untersuchung von 12 -zwölf!- Kindern.)
Die Forscher drehten und wendeten ihr Datenmaterial nach allen denkbaren Methoden und Kriterien. Am Schluss war das Ergebnis völlig eindeutig, wir zitieren hier gern die Zusammenfassung:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass unsere Studie nicht die Hypothese unterstützt, dass die MMR-Impfung das Risiko für Autismus erhöht, Autismus bei anfälligen Kindern auslöst oder mit der Häufung von Autismusfällen nach der Impfung verbunden ist.
Das gilt auch, wenn man Subgruppen mit erhöhtem Risiko, mit autistischen Geschwistern und nach anderen Impfungen separat betrachtet – dabei ergibt sich kein Unterschied zur Gesamtbetrachtung über alle beobachteten Kinder hinweg. Die Inzidenz (Häufigkeit des Auftretens) von Autismus in der beobachteten Gruppe lag bei 129,7 Erkrankungen auf 100.000 Kinder. Hieran mag man auch einmal die vor allem in den USA ständig verbreiteten Geschichten messen, so etwa jedes sechste bis achte Kind entwickle Autismus und dies werde bald noch zunehmen. Sieht man sich die Auswertestatistik näher an, so zeigt sich, dass die Inzidenz (Häufigkeit des Auftretens) für Autismus im Gesamtvergleich über die ganze Beobachtungszeit für Autismus tendenziell leicht geringer bei geimpften als bei ungeimpften Kindern ist.
Daraus darf man aber nicht schlussfolgern, die Impfung „schütze“ gar vor Autismus, das wäre wohl schicht falsch. Zu den Entstehungsgründen von Autismus besteht wissenschaftlich inzwischen ein großer Konsens, dass dieser in genetischen Dispositionen zu suchen ist, welchen Einfluss sollte eine spätere Impfung da noch haben? (Was nicht völlig ausgeschlossen ist, z.B. im Hinblick auf Verschlechterungen bestehender Zustände – was sich aber auch nicht bestätigt hat). Hier handelt es sich mit einiger Sicherheit um Artefakte, worauf auch einige statistische Parameter bei den Vergleichen hindeuten. Aber das nur nebenher.
In der Gesamtschau mit den anderen großen Arbeiten der letzten 20 Jahre (allein achtzehn größere werden gezählt) kann damit die „Autismus-Lüge“ mit der in der Wissenschaft größtmöglichen Wahrscheinlichkeit als widerlegt gelten. Und sollte damit auch in den Ablageschrank der Medizingeschichte gehören. Aber wir wissen ja:
Darauf werden wir wohl gefasst sein müssen. Liebe Leserinnen und Leser, ihr aber seid nun informiert und könnt diese Information auch weitertragen.
Euer Susannchen-Team
Bildnachweise: Eigenes Meme / carlsontoons.com via refutations to anti-vaccine memes
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