Susannchens kleine Impfkunde – Heute: Zusatzstoffe und das liebe Geld
Heute möchten wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einiges dazu erzählen, warum Sie den Impfungen auch vertrauen können, was die vieldiskutierten Zusatzstoffe angeht. Man hört ja viel… bei uns gibt es Infos dazu. Außerdem sei uns ein Wort zum Geldverdienen mit Impfungen gestattet. Es ist sicher nicht alles Gold was glänzt in der Pharmabranche, aber wir sollten uns nicht von Viertel- und Achtelwahrheiten dazu bringen lassen, so sinnvollen Sachen wie dem Impfen Misstrauen entgegenzubringen. Aber schauen wir uns mal einiges etwas näher an.
Quecksilber ist giftig. Deshalb ist das heute auch nicht mehr im Fieberthermometer. Weiß man doch. Und das soll doch in Impfungen drin sein! Muss man da nicht große Bedenken haben? Wie wir sehen werden – nein.
Was ist Fakt?
Manche (längst nicht alle) Impfstoffe enthalten Thiomersal, eine sogenannte organische Quecksilberverbindung (die Thiomersal-Moleküle enthalten 21 Atome, davon ist genau eines Quecksilber). Diese Verbindung kann der Körper abbauen und ausscheiden. Vor allem aber gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Sofern überhaupt enthalten, handelt es sich um winzige Mengen, die weit unter den Grenzwerten liegen, die lebensmittelrechtlich zulässig wäre – und wird dem Körper ja nicht regelmäßig zugeführt, anders als Nahrungsmittel. Es gibt definitiv keine Hinweise darauf, dass Thiomersal in Impfstoffen schädlich oder gar toxisch für den Menschen ist. Übrigens ist dieses Thiomersal in viel höheren Konzentrationen als bei (einigen wenigen) Impfungen in Kosmetikprodukten enthalten, damit die vor Bakterien- und Pilzbefall geschützt sind.
Und was wenig bekannt ist: In den meisten verwendeten Standardimpfstoffen ist schon seit vielen Jahren kein Thiomersal mehr drin. Warum nicht? Ganz einfach, wird nicht mehr gebraucht. Heute sind die Impfdosen unter Luftabschluss in Einmalampullen verpackt, früher kamen sie Injektion für Injektion aus der Flasche, bis die leer war. Gibt’s nicht mehr, zum (aller-)letzten Mal gab es das bei der sogenannten Schweinegrippeimpfung mit dem Impfstoff Pandemrix. Schon wieder ein paar Jahre her. Quecksilberproblem? Kein Grund zur Besorgnis.
Und die Sache mit dem Aluminium?
In der Tat gibt es Impfstoffe, in denen Aluminiumhydroxyd enthalten ist (in seltenen Fällen Aluminiumphosphat, das macht aber keinen Unterschied). Und zwar deshalb, weil manche Impfungen dadurch viel besser vom Körper aufgenommen werden und dadurch jede Menge des eigentlichen Wirkstoffes eingespart werden kann. Das führt insgesamt zu einer verbesserten Wirkung bei erhöhter Verträglichkeit und ermöglicht damit das Impfen von geschwächten und älteren Menschen, was früher so nicht möglich war. Man hat sich bei der Sache also durchaus was gedacht. Die in Deutschland zugelassenen Impfstoffe (sofern sie überhaupt diesen Zusatz enthalten) unterschreiten den Grenzwert nach dem Europäischen Arzneihandbuch gewaltig, um bis zu 90 Prozent! Im meistverwendeten Impfstoff, der MMR-Dreifachimpfung, ist gar kein Aluminiumhydroxyd enthalten (und war es auch nie). Übrigens wird Aluminiumhydroxid schon seit gut 70 Jahren als Impfzusatz verwendet, früher in weit höheren Dosen als heute, ohne dass irgendwann Impffolgen auffällig geworden wären, die man damit hätte in Verbindung bringen können. Der Stoff ist außerordentlich gut erforscht.
Und was das berühmte Aluminium in den Deos angeht, auf das jetzt so viele Kosmetikfirmen eilfertig verzichten: Marketing. Hier wird keine „Gefahr beseitigt“, sondern der Kundenstimmung nachgespürt. Und mit dem Aluminiumhydroxyd, das in manchen Impfungen als Wirkbeschleuniger drin ist, hat das Zeugs in den Deos auch mal wieder chemisch gar nichts zu tun… Den Unterschied erklärt dieser sehr gute Artikel auf der sehr empfehlenswerten Seite „Impfen mit Vernunft“.
Leider tauchen auch in Sachen Aluminium stets alte, längst erledigte Geschichten in der Diskussion um das Impfen auf. Wer sich über das Thema Aluminiumpanik einmal näher informieren möchte, sei auf diesen Artikel verwiesen. Das kritische pharmaunabhängige „arznei-telegramm“ hat gerade erst in einer Stellungnahme die Unbedenklichkeit von Aluminiumhydroxid-Zusätzen in Impfstoffen betont.
Ach so, bevor wir es vergessen – in der MMR-Dreifachimpfung war – ebensowenig wie Thiomersal – das Aluminiumhydroxyd auch noch nie enthalten. Wo gerade die MMR-Impfung doch bekanntlich bei eingeschworenen Impfgegnern als „besonders böse“ gilt… Naja.
Zum Weiterlesen:
- Zu „Gruselmeldungen“ über Inhaltsstoffe von Impfungen bei mimikama: https://www.mimikama.at/allgemein/schockierende-inhaltsstoffe-in-grippe-impfstoffen-faktencheck/
- Dr. Natalie Grams mit „Grams‘ Sprechstunde“ bei spektrum: „Die Wohlfühlmythen der Impfkritik„.
Und wie ist das mit dem Geldverdienen, einem doch eigentlich ganz normalen Vorgang, wenn jemand etwas geliefert oder eine Leistung erbracht hat? Das kann doch bei dem Pharmahersteller und beim Arzt nicht anders sein. Für den Krankenkassen-Einkaufspreis einer MMR-Impfdosis kann man im Restaurant allenfalls etwas aus der Karte für den kleinen Hunger bestellen. Vom Arzthonorar pro Impfung gibts höchstens beim Döner oder der Schnellpizzeria was. Und bedenken Sie mal – danach hat man bald wieder Hunger, wogegen die Impfung oft lebenslang vor potenziell tödlichen Krankheiten schützt.
Was aber das Argument angeht, die „böse Pharmaindustrie“ verdiene sich dumm und dämlich (Entschuldigung) an den Impfungen, so muss man einfach mal bedenken, dass die Pharmaindustrie an der Behandlung der impfpräventablen Krankheiten ungleich mehr verdienen würde als an ihrer Verhinderung. Impfungen haben einen hohen, gut nachgewiesenen volkswirtschaftlichen Nutzen. Der Vorteil nur bezogen auf eingesparte Behandlungskosten wird mit bis zu 1:90 angegeben.
TL;DR, „too long; didn’t read“
Zusatzstoffe in Impfstoffen haben ihren Sinn. Niemand mischt irgendetwas in Impfstoffe, um Patienten zu schädigen oder auch nur zu gefährden. Alles andere ist ein Mythos am Rande einer Verschwörungstheorie. Die Zusatzstoffe liegen in Dosisbereichen weit jenseits geltender Grenzwerte und existieren manches Mal ohnehin nur in der Fantasie von Impfgegnern.
Ginge es ums reine Geldverdienen, dann wäre aus Sicht der Pharmaindustrie und der Ärzteschaft viel eher die Behandlung von Krankheiten attraktiver als deren Vorbeugung per Impfung.
In der nächsten Folge erfahren wir mehr über die Autismus-Lüge und „homöopathische Impfungen“.
Bisher erschienen in unserer kleinen Serie:
Folge 1 – Impfen nützt!
Folge 2 – Impfen und das Immunsystem
Bildnachweis: Fotolia (Montage Meme) / scepticalmemesociety
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