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Susannchen braucht keine Globuli

Die Familienseite des Informationsnetzwerks Homöopathie

Tierhomöopathie???...
Tierhomöopathie???…

Tierhomöopathie???…

16. Juli 2017

Tierhomöopathie???...Liebe Leserinnen und Leser,

die allermeisten von Ihnen sind sicher Tierfreunde, erst recht unsere Kleinen. Bei vielen lebt deshalb auch ein tierischer Hausgenosse in der Familie, den vor allem die Kinder nicht missen möchten. Das ist der Grund, weshalb das Susannchen – schon wegen ihres eigenen Freundes Bello – es für wichtig hält, auch hier und da etwas zur Tiergesundheit zu veröffentlichen. Vor allem, wenn es sich um Pseudotiergesundheit handelt.

Tierhomöopathie ist weit verbreitet und wird hoch gelobt – wenn man den unglaublich zahlreichen Google-Treffern dazu glauben darf. Doch sie gehört gar nicht grundlegend zur Lehre Hahnemanns. Sie ist sie ein Gebäude, das – allerdings schon recht früh – von Hahnemanns Nachfolgern gezimmert worden ist. Von ihm selbst gibt es nur einen kurzen, von ihm nie veröffentlichten Text, in dem er die Idee andeutet, Arzneimittelprüfungen und Materia medica (Mittelverzeichnisse) auch für Tiere durchzuführen bzw. aufzustellen. Er ist selbst in seinen Schriften nicht darauf zurückgekommen – heute sind die Angebote von Tierhomöopathen und Homöopathie praktizierenden Tierheilpraktikern gleichwohl überall zu finden.

Wir dürfen wohl davon ausgehen, dass Hahnemann die nachstehenden Probleme im Kern bewusst waren und er deshalb die Einsicht hatte, auf die Etablierung einer Tierhomöopathie zu verzichten, was manchen seiner Nachfolger jedoch keineswegs davon abgehalten hat.

  • Physiologie und Physiopathologie der Tiere (die Lehren von der Funktionsweise des Körpers und von der Beschreibung und Erfassung von Krankheiten) sind von denen des Menschen, zusätzlich auch noch innerhalb der Tierwelt sehr unterschiedlich. Ein einfaches Beispiel: Jeder kennt Stoffe, die beim Menschen harmlos, bei Hund oder Katze aber höchst giftig sind. Viele Erkrankungen im Tierreich kommen überhaupt nur arten- oder gar rassespezifisch vor, was eine ungeheure Differenzierung bei der Erfassung von Krankheitsbildern voraussetzt. Zu Hahnemanns Zeiten kannte man natürlich schon tierspezifische Erkrankungen, konnte sie aber noch nicht im Hinblick auf eine unterschiedliche Physiologie deuten.
  • Deswegen hätte es – wenn schon – einer völlig neuen Basis neben der homöopathischen Methode für Menschen bedurft: Arzneimittelprüfung an Tieren, tierspezifischer Materia Medica und homöopathischer Anamnese am Tier. Wäre das überhaupt – abgesehen davon, dass dies für jede Tierrasse einzeln hätte geschehen müssen – nach den Anforderungen des Organon leistbar gewesen? Diese Frage wird man verneinen müssen. Wie es scheint, hat Hahnemann selbst das für sich getan – seine Nachfolger waren da weniger skrupulös. Erste Verzeichnisse zu „Arzneimittelprüfungen am gesunden Tier“ gab es tatsächlich schon in den 1830er Jahren. „Tiermedizinische“ Projekte gehörten sogar zu den Anfängen der „Nosodenlehre“ (Isopathie).
  • Aber: Wie soll bei Tieren, zumal bei völlig unterschiedlichen Arten, eine homöopathische Anamnese als detailliertes Gesamtbild „vom körperlichen, geistigen und seelischen Zustand des Patienten“ unter Einbeziehung aller kleinster Einzelheiten seiner Symptomatik durchführbar sein, wie sie im Organon gefordert wird? Gleiches gilt natürlich auch für die Arzneimittelprüfung – am gesunden Tier?!? Immerhin ist das Tier nicht in der Lage, so detailliert Auskunft zu geben, wie es die Methode nun einmal erfordert. Viele Symptome gerade bei Veterinärerkrankungen zeichnen sich ohnehin dadurch aus, dass sie sehr spät offen in Erscheinung treten. Davon kann der wissenschaftlich ausgebildete Tiermediziner ein Lied singen.
  • Die praktizierenden Tierhomöopathen zeigten und zeigen so wenig Einsicht in diese Problemlagen, dass man sich bis heute mit mehr als dünnen Hilfskonstruktionen zufriedengibt. Und zwar insofern, als Arzneimittelprüfung wie auch anamnestische Erhebung schlicht durch „Beobachtung“ des Tieres und gegebenenfalls Befragung des Tierhalters durchgeführt wurde und wird (moderner Ausdruck dafür: Anamnese by proxy). Es darf wohl mehr als bezweifelt werden,  dass die Forderungen des Organon zur Methodik durch eine derartige „Krücke“ erfüllt werden könnten.
  • Heute gibt es eine Unzahl von Methoden und Veröffentlichungen zur Arzneimittelprüfung und „homöopathischer Diagnostik“ an Tieren. Allein dieses Abgleiten ins Uferlose und Beliebige ist ein klares Zeichen für eine fehlgeleitete Methode. Und steht mal kein Nachschlagewerk für den Einzelfall zur Verfügung, so muss es der analoge Rückgriff auf die Repertorien zur menschlichen Behandlung tun, notfalls wieder die viel bemühte Erfahrung. Jetzt bitte einmal an den Anfang zurück: Was sagt uns eine Symptomatik beim Hund, die einer Symptomatik beim Menschen ähnelt, in Bezug auf dessen Krankheit? In der Regel wenig bis nichts.
  • So kann es auch nicht verwundern, dass die Studienlage zur Wirksamkeit von Tierhomöopathie katastrophal ist – was sogar die Carstens-Stiftung einräumt (der Link zu dem Artikel auf der Webseite der Stiftung ist allerdings inzwischen erloschen, der Text im Webarchiv allerdings noch zugänglich 1)

Gleich ob bei Mensch oder Tier – die homöopathische Methode ist weder wirksam, noch schonend oder ganzheitlich. Zudem besteht aus den angeführten Gründen bei homöopathischer Behandlung von Tieren noch ein weitaus höheres Risiko von Fehldiagnose/Fehlbehandlung als beim Menschen. Das Tier kann sich nicht direkt äußern und sich im Krankheitsfall nicht selbst versorgen, ist auf Gedeih und Verderb auf die Verantwortung seines Halters angewiesen. Dieser Verantwortung kann man nur gerecht werden, wenn dem Tier evidenzbasierte Veterinärmedizin zugänglich gemacht wird. Alles andere ist unethisch, das Wort Tierquälerei durchaus am Platze. Tiere sind kein Experimentierobjekt für Pseudomedizin. Haustiere nicht und Nutztiere auch nicht.


1 Karl und Veronica Carstens-Stiftung (2014): „Insgesamt liefert diese nach Kriterien der evidenzbasierten Medizin durchgeführte Analyse der kontrollierten und randomisierten klinischen Studien der Veterinärhomöopathie keine schlagkräftigen Argumente zugunsten der Veterinärhomöopathie.“


Lesen Sie mehr zur Homöopathie bei Tieren.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf der Webseite des Informationsnetzwerkes Homöopathie und wird hier in leicht überarbeiteter Fassung veröffentlicht.

Zur geradezu skandalösen Verbreitung von Tierhomöopathie innerhalb der tierärztlichen Profession mehr hier. Zum Skandal homöopathischer Behandlung von Nutztieren und ihrer scheinbaren Legitimierung durch die EU-Regeln mehr hier.


Bildnachweis: UE für Susannchen

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