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Susannchen braucht keine Globuli

Die Familienseite des Informationsnetzwerks Homöopathie

Selbstmedikation mit Homöopathie – klar! … oder doch nicht so klar?

Selbstmedikation mit Homöopathie – klar! … oder doch nicht so klar?

16. Juli 2017

DCF 1.0

„Ham se da nich was Homöopatisches?“ Diese Frage hört man so manches Mal in Apotheken, oft sogar, wenn eigentlich ein schlichtes Rezept eingelöst werden soll und die falsche Angst vor der „bösen Chemie“ mal wieder zuschlägt. Jede Menge Ratgeber und Handbüchlein enthalten ja schließlich alles Wissenswerte über die Selbstbehandlung mit Homöopathie, besser geht es doch gar nicht! Immerhin gehen insgesamt homöopathische Mittel in einer Größenordnung von rd. 620 Mio. Euro (Zahl für 2016) über die Apothekentheke, davon entfallen nur wenig mehr als 100 Mio. Euro auf therapeutisch verordnete Mittel (die allerdings genauso nutzlos sind wie die für die Selbstmedikation).

Ja und? Es wird vielleicht überraschen, zu erfahren, dass Selbstmedikation massiv gegen die Hahnemannschen Grundsätze der Homöopathie verstößt, ja, eigentlich gar nicht als Homöopathie angesehen werden kann.

In der Werbung für Homöopathika wird vor allem die „einfache und nebenwirkungsfreie“ Selbstbehandlung angeraten. Es gibt viele Bücher zum Thema und ein Großteil der homöopathischen Mittel wird ja auch aufgrund von Mund-zu-Mund-Propaganda empfohlen („Bei meiner Erkältung hat mir letztens super Mittel XY geholfen, probiere das doch auch mal“).

Bei alledem wissen die Konsumenten nicht (und Hersteller, Verkäufer und selbst die Homöopathen sagen es ihnen nicht): Es gibt wenig, das Hahnemanns Methode mehr widerspricht als die Selbstbehandlung mit Globuli.

Die Methode Hahnemanns befasst sich nicht mit Krankheiten (diesen Begriff vermied Hahnemann), sondern mit Symptomen. Die Methode beruht darauf, dass für ein mit großer Sorgfalt erstelltes Symptombild des Patienten aus den Repertorien, also den Verzeichnissen, in denen die Symptombilder den homöopathischen Mitteln zugeordnet werden, das richtige Mittel herausgesucht wird – all dies ist die Aufgabe des Therapeuten, des „erfahrenen Heilkünstlers“.

Der Weg zum Symptombild führt dabei über die homöopathische Anamnese, das bekannte therapeutische Gespräch, bei dem in möglichst hoher Differenzierung alle, auch noch die allergeringsten Befindlichkeiten vom Therapeuten aufgezeichnet und zu einem geschlossenen Symptombild verdichtet werden sollen. Es ist einsichtig, dass es hierzu des „erfahrenen Therapeuten“ bedarf, jedenfalls jemand, der eingehend mit Hahnemanns Methode auch in der Praxis vertraut ist. Das Organon, die Bibel der Homöopathen, sagt beispielsweise dazu:

„Der vorurtheillose Beobachter […] nimmt, auch wenn er der scharfsinnigste ist, an jeder einzelnen Krankheit nichts, als äußerlich durch die Sinne erkennbare Veränderungen im Befinden des Leibes und der Seele, Krankheitszeichen, Zufälle, Symptome wahr, das ist, Abweichungen vom gesunden, ehemaligen Zustande des jetzt Kranken, die dieser selbst fühlt, die die Umstehenden an ihm wahrnehmen, und die der Arzt an ihm beobachtet. Alle diese wahrnehmbaren Zeichen repräsentiren die Krankheit in ihrem ganzen Umfange, das ist, sie bilden zusammen die wahre und einzig denkbare Gestalt der Krankheit.“ (§ 6 Organon, nur Symptome sind wahrnehmbar, nicht Krankheiten).

„Da man nun an einer Krankheit, von welcher keine sie offenbar veranlassende oder unterhaltende Ursache (causa occasionalis) zu entfernen ist sonst nichts wahrnehmen kann, als die Krankheits-Zeichen, so müssen […] es auch einzig die Symptome sein, durch welche die Krankheit die, zu ihrer Hülfe geeignete Arznei fordert und auf dieselbe hinweisen kann…so muß, mit einem Worte, die Gesammtheit der Symptome für den Heilkünstler das Hauptsächlichste, ja Einzige sein, was er an jedem Krankheitsfalle zu erkennen und durch seine Kunst hinwegzunehmen hat, damit die Krankheit geheilt und in Gesundheit verwandelt werde.“ (§ 7 Organon, das Symptombild ist die Hauptaufgabe für den Heilkünstler).

Selbstmedikation? Diagnosen Schnupfen, Magenschmerzen, Kopfschmerzen, allgemeines Unwohlsein? All das ist nach Hahnemanns System undenkbar.

Ohne Rücksicht auf diese grundsätzlichen Voraussetzungen der Hahnemannschen Methode werden heute Globuli ohne homöopathische Anamnese käuflich erworben wie Bonbons (guter Vergleich eigentlich …), Krankheitsbezeichnungen statt Symptombilder als Indikationen für die Gabe von Globuli verwendet, werden Mittel nach Werbeaussagen oder ganz nach eigenem Gusto eingenommen – und das wird dann hier und da auch noch als Fortschritt der Methode verkauft. Das ist es keineswegs! Selbst“medikation“ und Behandlung auf Krankheits- statt auf Symptombilder – sind neben anderen Dingen – nur Verwässerungen von Hahnemanns Methode, die zudem auch noch mehr Ungereimtheiten erzeugen, als dieser ohnehin schon innewohnen.

Und wo bleibt übrigens die als großer Vorteil der Homöopathie immer beschworene „individuelle Methode“, wenn Frau Müller für ihre Magenbeschwerden einfach irgendwelche Globuli in der Apotheke kaufen kann? Vielleicht würde Frau Müller einmal ein Blick in eines der großen Repertorien helfen, mit dem Versuch, unter „Magenbeschwerden“ die richtigen Globuli herauszufinden …? Doch dann herrscht oft Verwirrung, weil so viele Mittel passen könnten, oder gar keines. Das bei Homöopathen ganz hoch im Kurs stehende Repertorium von James Tyler Kent führt unter den Begriffen Abdomen und Stomach (also Unter- und Oberbauchbeschwerden) allein 125 unterschiedliche Arzneimittelbilder auf, nach denen sich die Mittelfindung zu richten hat (andere Repertorien sind da durchaus noch exzessiver).

Steht man davor dann einigermaßen ratlos, wird es noch schwieriger, als es eh schon ist. Denn dann beginnt eigentlich das Raten, das jedoch nachträglich rationalisiert wird („Letztes Mal haben ja auch die Chamomilla so toll geholfen, also probiere ich es noch mal mit denen“, „Bei Frau Maier hat Mittel XYZ geholfen, dann nehme ich mal das“, „Ich kenne keines der angegeben Mittel, ich entscheide mich nach meinem Gefühl“, „ich wähle intuitiv“). Wann immer nun anschließend eine Verbesserung auftritt, unterliegt Frau Müller dem post-hoc-ergo-procter-hoc-Fehlschluss– und nicht den Wirkungen der gewählten homöopathischen Arznei. Und sie unterliegt damit einer ganz natürlichen menschlichen Wahrnehmungsstörung, die sehr schwer erkennbar ist.

Und die Beratung in der Apotheke? Lassen wir es einfach bei der Anmerkung, dass wohl keine Apotheke imstande ist, eine homöopathische Anamnese mit anschließender Mittelfindung im Sinne Hahnemanns durchzuführen. Man darf sich insofern gern den Kopf zerbrechen, was denn nun die Beratung in der Apotheke bewirken soll… Nun, in aller Regel verbrämt sie nur die Selbstmedikation. Und nach unserer Meinung gibt es ohnehin nur eine angemessene Form der Beratung zu Homöopathie in Apotheken…

Bliebe eigentlich nur die Frage, weshalb die Verteidiger und Hüter der Homöopathie in Hahnemanns Sinne, also zumindest die ärztlichen Homöopathen des Zentralvereins homöopathischer Ärzte, dem nicht entschieden entgegentreten, denn das ist doch eigentlich ein Missbrauch, „schlimmer“ als jede begründete Kritik an der Homöopathie? Diese Frage, liebe Leserinnen und Leser, lassen wir einmal offen.

Doch eines ist garantiert: Hahnemann würde Gift und Galle spucken, würde er erleben müssen, was die heutigen Befürworter seiner Methode so mit dieser veranstalten. Er würde es vermutlich als „elendige Geschäftsmacherey“ ansehen.


Dieser Beitrag erschien zuerst auf der Internetseite des Informationsnetzwerks Homöopathie und wird hier in leicht gekürzter Form veröffentlicht.

Autoren: Udo Endruscheit und Dr. med. Natalie Grams


Bildnachweis: Udo Endruscheit

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