Skip to content
Susannchen braucht keine Globuli
  • Unsere Artikel
    • Timeline
    • Schlagworte
  • Basics
    • Die Basics (I) – Was ist Homöopathie?
    • Die Basics (II) – Ist Homöopathie Medizin?
    • Die Basics (III) – Ist Homöopathie Naturheilkunde?
    • Die Basics (IV) – Mir hat Homöopathie aber geholfen – und wer heilt, hat Recht!
    • Die Basics (V) – Und was habt ihr gegen Homöopathie?
    • Die Basics (VI) – Unser Anliegen ist, zu informieren
    • Die Basics – Susannchens kleine Impfkunde
  • Materialien/Links
    • Unsere Memes
    • Unser Flyer
    • Unser „Wunschkärtchen“
    • Das Susannchen-Movie!
    • INH – Häufige Fragen und ihre Antworten
    • INH – Kurz erklärt
    • Was das INH fordert – die Globukalypse
    • GWUP – Die Skeptiker
  • Datenschutz
    • Datenschutz
    • Datenauskunft
    • Löschanfrage
    • Cookie-Richtlinie (EU)
  • Impressum/Über uns
    • Impressum
    • Über Susannchen, das keine Globuli braucht
  • Search Icon

Susannchen braucht keine Globuli

Die Familienseite des Informationsnetzwerks Homöopathie

Von Kupfer bis Ionisierung – Die erstaunliche Karriere des Gesundheitsschmucks

Von Kupfer bis Ionisierung – Die erstaunliche Karriere des Gesundheitsschmucks

26. Oktober 2025
Das Bild zeigt in Bezug auf den Artikelinhalt ein Kupferarmband, einen Quantenanhänger und einen Mini-Ionizer.
Illustration von ChatGPT 5

Es gibt Mode, die vergeht – und es gibt Mode, die sich einfach nur verkleidet.

Die Idee, schmückende Accessoires mit Gesundheitsbezügen aufzuladen, ist uralt – man denke an den Amulettglauben, der auf die Frühzeit menschlicher Zivilisation zurückgeht. Tatsächlich begleitet uns die Vorstellung, Armbänder, Ketten oder Anhänger könnten Entzündungen lindern, Energie aktivieren oder gar Viren abwehren, in einer besonderen Form auch in unserer Zeit, es lässt sich über die letzten Jahrzehnte hinweg eine regelrechte Evolution beobachten, wobei die Materialien, Begriffe und Werbesprüche wechseln – der Glaube dahinter bleibt erstaunlich konstant.

Kupfer – der metallische Heilsbringer der 70er

In den 1970er- und 80er-Jahren war das Kupferarmband der Inbegriff ganzheitlicher Gesundheitskultur. Man trug es gegen Rheuma, Arthritis und schlechte Energie. Angeblich sollten winzige Kupferionen über die Haut in den Körper wandern und Entzündungen lindern.

Was sich wissenschaftlich nachweisen ließ, war allerdings nur eines: Hautverfärbung. Das Kupfer reagierte mit Schweiß – nicht mit Arthrose.

Trotzdem hielt sich der Mythos erstaunlich lange. Denn Kupfer fühlte sich „ehrlich“ an – ein Element der Erde, solide, metallisch, mit Gewicht. Wer es trug, hatte das Gefühl, etwas Natürliches gegen Beschwerden zu tun.

Magnetismus – der Energieschub der 90er

In den 1990ern wurde das Kupfer abgelöst durch den Magnetismus. Magnetarmbänder, -ohrringe und -anhänger versprachen nun, den Energiefluss des Körpers zu harmonisieren. „Biomagnetische Felder“ sollten Schmerzen lindern, die Durchblutung fördern und die Selbstheilung aktivieren.

Klingt schön – funktioniert aber nicht.

Die Magnetfelder solcher Schmuckstücke sind viel zu schwach, um Gewebe oder Blutfluss messbar zu beeinflussen. Vermutlich ist das auch gut so. Aber der Begriff „Energiefluss“ hatte seinen Zauber: Er verband östliche Philosophie, moderne Physik und westliches Wellnessdenken zu einem Wohlfühlcocktail aus Wissenschaftssprache und Wunschdenken.

Die 2000er – Quanten, Skalarwellen und andere Wundervokabeln

Als die 2000er-Jahre kamen, wurde der Schmuck technischer – und das Vokabular gleich mit. Plötzlich hieß es „Quantum Pendant“, „Scalar Energy Necklace“ oder „Energie-Amulett“. Anstelle von Magneten kamen angeblich „aktivierte Mineralien“, „Vulkangestein“ oder „Skalarwellenresonanz“.

Der Vorteil dieser Begriffe: Sie klingen wissenschaftlich, ohne überprüfbar zu sein. Kein Mensch weiß, was „Skalarenergie“ eigentlich sein soll – aber es klingt, als hätte Einstein persönlich daran mitgearbeitet.

Diese Amulette versprachen, das Immunsystem zu stärken, die Zellregeneration zu fördern oder gar vor „elektromagnetischer Strahlung“ zu schützen. Einige dieser Produkte enthielten tatsächlich leicht radioaktive Materialien – was dann sogar messbar war, allerdings auf eher ungünstige Weise. In den Niederlanden und auch in Deutschland wurden derartige Schmuckstücke später verboten, weil sie Strahlung oberhalb der empfohlenen Grenzwerte abgaben.

Ionisierung – die moderne Variante des Immergleichen

Mit der Pandemie kam dann die neueste Generation des Gesundheitsschmucks: ionisierende Ketten. Sie sollen, so die Hersteller, „negative Ionen“ freisetzen, die Viren abtöten (allerdings sind Viren bekanntlich keine Lebewesen …) und – natürlich – das Immunsystem stärken. Das schauen wir uns mal näher an.

Ionisierung ist in der Luftreinigung tatsächlich ein anerkanntes Verfahren: Hochspannungselektroden erzeugen dort negative Ionen, diese binden sich an Staub, Bakterien oder Viren in der Luft, die Partikel werden schwerer und können gefiltert oder abgeschieden werden.

Aber: Damit das funktioniert, braucht man

  • hohe Spannung (oft mehrere Kilovolt),
  • eine gerichtete Luftströmung,
  • und einen begrenzten, abgeschlossenen Raum (wie im Filtergehäuse).

Eine kleine Halskette erfüllt keine dieser Bedingungen. Die paar freigesetzten Ionen würden sich binnen Millisekunden wieder elektrisch neutralisieren – in der Atemluft ist das physikalisch völlig bedeutungslos.

Kurz gesagt:

„Ionisierung im Luftfilter“ ist Physik.
„Ionisierung durch Schmuck“ ist Marketing.

Aber wäre es denn wenigstens eine gute Idee, diese Halskettengeschichte als „Schicht“ in einem Mehrfachschutz zu nutzen, das sogenannte „Zwiebelmodell“? Wie bei der Kombination von Masken, Lüften, Impfung, Händehygiene usw. ? Das Problem: Eine unwirksame Schicht bleibt eine Lücke, keine Ergänzung. Wenn man sich auf sie verlässt, verwässert man das Gesamtkonzept.

Der Begriff „Ionisierung“ klingt technisch, neutral und wissenschaftlich – ohne dass die meisten Menschen wissen, was genau dahintersteckt. Darum wird er inflationär eingesetzt: In Raumreinigern, Duschköpfen, Zahnbürsten, Wasserflaschen, und eben auch Schmuckstücken.

Das Muster ist immer gleich:

„Wir nehmen ein reales physikalisches Prinzip und tun so, als ließe es sich einfach miniaturisieren und am Körper anwenden.“

Aber: Das wäre in etwa so, als würde man behaupten, man könne mit einem Teelicht Strom erzeugen – formal ist da zwar Energie im Spiel, aber nicht in der nötigen Größenordnung.

Es gibt keine plausible Mechanik, kein messbares Feld in ausreichender Stärke, keine Studien – und daher keinen Grund, einen Effekt ionisierender Schmuckaccessoires anzunehmen. Der Hinweis auf die Ionisierung in Luftfiltern ist eine rhetorische Fehlübertragung echter Wissenschaft auf Symbolik.

Denn während Ionisierung in Luftfiltern tatsächlich funktioniert (dort werden elektrisch geladene Teilchen durch Luftströme bewegt und abgeschieden), erzeugt eine Halskette schlicht keinen messbaren Effekt. Ganz sicher keinen „antiviralen“, wie er meist behauptet wird. Viren in der Atemluft schweben nicht ehrfürchtig zu Boden, nur weil am Hals ein ionisierter Anhänger baumelt.

Die Belege? Fehlanzeige.
Die physikalische Grundlage? Nicht existent.
Der Placebo-Effekt? Davon haben Viren, soweit wir wissen, bislang nichts gehört.


Fassen wir zusammen:

Was sich von den Kupferarmbändern bis zu den Ionenketten durchzieht, ist das gleiche psychologische Prinzip:

Der Wunsch, Gesundheit sichtbar tragen zu können. Der Glaube, dass „natürliche“ oder „energetische“ Materialien dem Körper helfen. Und der Trost, dass man „etwas tut“, selbst wenn man objektiv nichts verändert. Diese Produkte sprechen weniger den Verstand als das Gefühl an. Sie geben Kontrolle in einer Welt, die unübersichtlich und manchmal bedrohlich wirkt.

Nur: Wer glaubt, Gesundheit hänge am Hals, vergisst leicht, dass sie eigentlich in Lebensweise, Medizin und Aufklärung liegt. Die Geschichte des Gesundheitsschmucks ist also auch eine Geschichte über Hoffnung, Mode und Marketing. Sie zeigt, wie leicht sich wissenschaftliche Begriffe als Zierde missbrauchen lassen – Kupfer, Magnetismus, Quanten, Ionen – jedes Jahrzehnt findet seine neue „Kraftquelle“.

Doch am Ende bleibt es dabei:

Gesundheit kommt nicht aus dem Schmuckkästchen.
Und Wissenschaft ist kein Accessoire.


 

Diesen Beitrag DSGVO-konform teilen:
  • teilen  
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • E-Mail 
  • teilen 

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Ähnliche Beiträge


Pseudomedizin, Wissen und Wissenschaft
Wissen

Post navigation

PREVIOUS
Vitamin D – Sonnenvitamin mit Schattenseiten

Comments are closed.

Unsere Seite bietet barrierefreie Funktionen

Susannchens Memes

INH_SBKG_X_Memes_sRGB_NESSIE_1
INH_SBKG_Memes_Satz_2_sRGB_SUS_MMS_1
INH_SBKG_Memes_Satz_2_sRGB_SUS_Immunsystem_1
INH_SBKG_Memes_Satz_2_sRGB_SUS_Gummibaerchen
INH_SBKG_Memes_Satz_1_sRGB_SUS_Naturheilkunde_1
INH_SBKG_Memes_Satz_1_sRGB_SUS_Krankenkassen_1
INH_SBKG_Memes_Satz_1_sRGB_SUS_Impfen_1
INH_SBKG_Memes_Satz_1_sRGB_SUS_Heuschnupfen_1
INH_SBKG_Memes_Satz_1_sRGB_SUS_Erkaeltung_1
INH_SBKG_Memes_Satz_1_sRGB_SUS_Alternative_Homoeopathie_1
INH_SBKG_Memes_Satz_1_sRGB_MAX_Informieren_1
INH_SBKG_Memes_Satz_1_sRGB_HANNIBAL_Homoeopathie_1
INH_SBKG_Memes_Satz_1_sRGB_BELLO_Homoeopathie_1
INH_SBKG_Gerd_Memes_sRGB_Karneval_1
INH_SBKG_Gerd_Memes_sRGB_Genervt_1

Die neuesten Artikel

  • Von Kupfer bis Ionisierung – Die erstaunliche Karriere des Gesundheitsschmucks
  • Vitamin D – Sonnenvitamin mit Schattenseiten
  • Hahnemanns Chinarindenversuch – womit alles begann
  • Homöopathische Vorbeug … äh, was??
  • Erstverschlimmerung – ein „homöopathisches Prinzip“?

Suche nach Schlagwörtern

Akupunktur Anthroposophie Apotheke Arzt Asiatische Medizin Babys Bach-Blüten Brille Homöopathie Krankenkasse Esoterik Geistheilung Globuli Gute Medizin Hebamme Heilpraktiker Helfen Homöopathie Homöopathie Sternzeichen Horoskop Brigitte Frauenzeitschrift Immunsystem Impfen Insekten Kinderarzt Medizin Nachdenklich Natur Naturheilkunde Organon Osteopathie Pflanzenheilkunde Placebo Politik & Behörden Presse & Medien Pseudomedizin Psychische Gesundheit Psychologie Schüßler-Salze Sommer Tier Tiergesundheit Urlaub und Reise Vernunft Vertrauen Video Vorbeugung Wissen Wissenschaftlichkeit

Susannchen bei Facebook

Susannchen bei Facebook

"Susannchen braucht keine Globuli" ist ein Projekt des Informationsnetzwerks Homöopathie - INH

Wir freuen uns über:

  • 480.069 Besuche

Wir werden unterstützt von;

Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Pseudowissenschaften
(GWUP e.V.)

Dankeschön für den Besuch!

Dies ist eine Informationsseite ohne kommerzielles Interesse. Wir freuen uns, wenn unsere Beiträge in angemessener Form verlinkt oder durch Veröffentlichung ganz oder in Teilen mit Quellenangabe weiterverbreitet werden.
Die Originaltexte dieses Blogs stehen unter der Creative Commons Lizenz CC BY-SA (Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen).

© 2025   Informationsnetzwerk Homöopathie
Susannchen braucht keine Globuli
Cookie-Zustimmung verwalten
Wir verwenden im Sinne der Datensparsamkeit nur funktional erforderliche Cookies. In den "Einstellungen" und der Cookie-Richtlinie können Sie sich im Detail informieren. Wir speichern keine personenbezogenen Daten.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Optionen verwalten Dienste verwalten Verwalten von {vendor_count}-Lieferanten Lese mehr über diese Zwecke
Einstellungen ansehen
{title} {title} {title}
%d