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Susannchen braucht keine Globuli

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Superluxus-Hightech-Honig! Manuka – ein Wundermittel?

Superluxus-Hightech-Honig! Manuka – ein Wundermittel?

13. Juni 2020

Superluxus-Hightech-Honig!  Manuka - ein Wundermittel?Honig  – einfach lecker!

Superluxus-Hightech-Honig!  Manuka - ein Wundermittel?Ich liebe Honigbrötchen! Besonders an einem Sonntagmorgen ist das zusammen mit etwas Obst und einem duftenden Kaffee ein schöner Start in den Tag.

Nun gibt es, das weiß ich natürlich, bei Honig große Qualitätsunterschiede, die sich auch im Preis niederschlagen müssen, aber man bekommt durchaus qualitativ gute Produkte zu erschwinglichen Preisen. Zudem habe ich das Glück, dass mir ab und zu ein Freund ein Gläschen aus seiner hauseigenen kleinen Imkerei schenkt – von glücklichen Bienen, soweit ich das beurteilen kann, regional und ohne lange Transportwege. Aber das ist noch lange nicht High-End-Honig, und um den soll es uns heute gehen.

Der „High-End-Honig“: Manuka

Ihn wollen wir hier näher unter die Lupe nehmen. Fängt man einmal an, darauf zu achten, wird deutlich, wie intensiv dieses Produkt beispielsweise in Reformhäusern und Naturkostläden präsentiert und angepriesen wird. Da geht es nämlich nicht nur um ein köstliches Nahrungsmittel – nein, hier wird wieder einmal etwas richtig massiv mit „Gesundheit“ aufgeladen und als  Gesundheitsprodukt vermarktet. Wie mir die nette Dame im Geschäft versichert, wirkt dieser Honig aus Neuseeland nämlich entzündungshemmend und beugt vielen Krankheiten vor, zum Beispiel Rheuma und Gelenkerkrankungen, aber auch vor Erkältungen und Infekten soll er schützen – und momentan könne man ja in dieser Richtung gar nicht genug tun… Ah ja.

Moment mal! Ich kann also Erkältungen, Rheuma und womöglich noch Schlimmerem vorbeugen, wenn ich mir diesen Honig von Südsee-Bienen auf mein Brötchen träufle? Teuer ist er ja schon, sehr sogar … (derzeit 85 – 100 €/kg, teils sogar deutlich mehr, im Vergleich zu einem Bio-Honig, der bei 10 – 25 €/kg liegt).  Aber was tut man nicht alles für die Gesundheit?! Das klingt verlockend. Gleich zugreifen, wo ich schon einmal im Laden bin? Eigentlich bin ich da  nur gelegentlich, weil es dort den für meinen Geschmack unübertrefflich leckeren Schafskäse gibt, und die eingelegten Oliven gleich dazu…

Ich habe  das Gläschen aber erst einmal nicht gekauft. Irgendwie ging eine kleine Alarmglocke an und weckte Erinnerungen an frühere Käufe von speziellen Sämereien, Säften und Beeren. Die waren, wie sich herausstellte, zwar nicht ungesund – aber die angepriesenen gesundheitsfördernden Eigenschaften standen in keinem Verhältnis zu den Belegen dafür und vor allem zum Preis.

Schauen wir doch einmal näher hin.

Dass Manuka-Honig über Inhaltsstoffe verfügt, die für die Gesundheit positive Eigenschaften haben können, erbrachte die Recherche schnell, jedoch sollte man da differenzieren. Wenn euch das näher interessiert, schaut doch einmal in die verlinkten Quellen. Für manche empfohlenen Anwendungen sieht es mit den Belegen nämlich ziemlich dünn aus. Für eine antibakterielle Wirkung von Inhaltsstoffen gibt es Belege, sicher, aber ob der Honig reicht, um eine richtig dicke Infektion in den Griff zu bekommen…? Man muss deshalb unterscheiden zwischen pharmakologischen Untersuchungen, welche Stoffe in Manuka enthalten sind und wofür oder wogegen sie nutzbringend sein könnten (findet sich z.B. in https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6613335/), und klinischen Studien, die etwas zur Evidenz, zur Anwendung am Kranken und dem tatsächlichen praktischen Nutzen aussagen (wie das beispielsweise das Cochrane-Review aus dem Jahr 2015 tut: https://www.cochrane.org/CD005083/WOUNDS_honey-as-a-topical-treatment-for-acute-and-chronic-wounds ).

Aber … welche Relevanz hat das denn überhaupt für mich als Kundin? Ich hatte doch nie vor, mir Umschläge mit diesem Honig auf Brandwunden zu legen oder damit gegen Halsschmerzen zu gurgeln! Ich wollte einen guten Honig  kaufen und diesen mit Genuss essen, gefühlt am liebsten so, wie es in meiner Kindheit die idyllische Werbung im Vorabendprogramm zeigte, ihn auf einer blühenden Sommerwiese im Kreise meiner Lieben, im weißen Kleid mit Strohhut, auf ein knuspriges Brötchen tropfen lassen – good day, sunshine! Aber zurück zur Realiät… Hätte ernsthaft so ein kleines sehr teures Gläschen Honig für mich und die Familie einen greifbaren gesundheitlichen Nutzen?

Selbst, wenn ich eine Wunde zu versorgen hätte, würde ich mir sehr gut überlegen, ob ich zu diesem „Naturheilmittel“ greifen möchte, das aufgrund von eventuellen Allergenen nicht ganz ohne Risiko ist. Wäre ein erprobtes und zugelassenes Mittel aus der Apotheke nicht doch eher das Mittel der Wahl? Bei dem unerwünschte Reaktionen weitgehend ausgeschlossen werden können und die Gefahr, einer gepanschten Ware aufzusitzen, nicht besteht? Krankenhäuser mit Abteilungen für Brandverletzte behandeln tatsächlich mit Honig, (nur) für Wunden solcher Art gilt ein Nutzen als relativ gut nachgewiesen. Dort bedient man sich aber bestimmt nicht an dem Produkt aus dem Reformhaus. Dafür gibt es gereinigten und sterilisierten medizinischen Honig, fachgerecht angewandt. Das oben schon erwähnte Cochrane-Review ergab zum Wundheilungspotenzial von Manuka ein Bild, das der „gefühlten“ Evidenz nicht so recht entsprechen will. Bei Brandwunden geht die Sache in Ordnung, Evidenz für eine schnellere Wundheilung ist belegt. Bei bestimmten nachoperativen Wunden bleibt davon noch ein wenig übrig und alles andere verschwindet letztlich im Nebulösen…

Und eines muss klargestellt werden: Manuka-Honig mit gesundheitsbezogenen Aussagen zu bewerben ist nicht zulässig. Es ist ein Lebensmittel, kein Arzneimittel – und da setzt die Health-Claims-Verordnung der EU klare Grenzen. Für Manuka ist keine einzige gesundheitsbezogene Aussage (Health Claim) zugelassen! Genausowenig z.B. im Vereinigten Königreich und nicht einmal in Neuseeland – das ja sonst ein gewisses Marketinginteresse an dem Produkt hat. Es sollte zu denken geben, dass man selbst dort eine klare Position einnimmt. Manche Anbieter versuchen, das Verbot gesundheitsbezogener Aussagen zu umgehen, mit „Erfahrungsberichten von Kunden“ angeblichen „Blogbeiträgen von Usern“ und dergleichen. Vorsicht, da versteht die EU keinen Spaß! (Bei bestimmten Arten von Arzneimitteln ist sie da großzügiger … ähem.) Ob das meine Reformhausverkäuferin gewusst hat? Sie sollte es wissen – und dann auch nicht im Kundengespräch mit solchen Aussagen wie zur Vorbeugung von Gelenkbeschwerden und Rheuma kommen.

Zurück zur Kaufentscheidung…

Für mich wäre die Wahl klar. Wie sehr der Wunsch nach „natürlichen“ oder „naturbelassenen“ Mitteln auf die Kaufentscheidung durchschlägt, hängt natürlich vom Kunden ab. Die Beratung sollte allerdings fair und inhaltlich korrekt sein. Der Preisunterschied zu einem guten heimischen Honig ist nun wirklich nicht gerade marginal.

Ich bin ganz froh, hier nicht spontan zugegriffen zu haben. Für meine Zwecke tut es nämlich eines der Produkte vom Imker meines Vertrauens vollauf. Und das ist, was ich solchen „Beratungen“ übelnehme, die so massiv mit gesundheitsbezogenen Wertungen aufgeladen sind: es ist oft nur Werbung für etwas, das der Kunde gar nicht braucht und auch nicht haben wollte. Das Buzzword „Gesundheit“ in Verbindung mit „Natur“ zieht offenbar ganz besonders. Es mag ja auch in vielen Fällen nicht direkt falsch sein – aber wie groß der praktische Nutzen für den Endkunden wirklich ist, steht auf einem anderen Blatt.

 Leptospermum_scoparium_'Jubilee' Im Botanischen Garten Auckland
Leptospermum scoparium ‚Jubilee‘ Im Botanischen Garten Auckland

Leider sind auch billige Fälschungen im Handel, wie bei anderen Naturprodukten auch. Manuka-Honig stammt von den Blüten einer ganz bestimmten Myrte, die in Neuseeland wächst (Südseemyrte, lat.: Leptospermum scoparium). Es ist bekannt, dass viel mehr Produkte unter der Bezeichnung „Manuka“ weltweit angeboten werden als in Neuseeland überhaupt produziert werden können. Tatsächlich haben Lebensmittelbehörden überall in Europa als Manuka angebotenen Honig gefunden, der den spezifischen Wirkstoff – Methylglyoxal – überhaupt nicht enthielt. Und selbst innerhalb des „echten“ Manuka gibt es deutliche Unterschiede in Qualität und Zusammensetzung. Man hört zudem aus Neuseeland allerlei Geschichten über dubiose Methoden zwischen Konkurrenten und auch über Panschereien direkt im Ursprungsland. Diese können sogar „legal“ sein, weil die dortige Gesetzgebung den Begriff des Manuka-Honigs auf alles ausdehnt, was auch nur in der Nähe von Manuka-Pflanzen entstanden ist… Eine Art Pollengedächtnis?

Also: Bevor ihr solcherart gesundheitsfördernde Produkte kauft, schaut bitte näher hin und prüft, was da angepriesen wird – und ob ihr das überhaupt braucht. Nicht alles, was glänzt, ist Gold – und nicht alles, wo „Gesundheit“ draufsteht, bringt einen Nutzen, der dem Aufwand (dem Preis) gerecht wird.

Und nun freue ich mich auf mein goldglänzendes Honigbrötchen von heimischen Imkerbienen!

Susanne Aust


Zum Weiterlesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Manuka-Honig
https://gutepillen-schlechtepillen.de/honig-lebensmittel-und-medizin/


 

Bildnachweise:

Monfocus auf Pixabay

Krzysztof Golik / Creative Commons Lizenz CC BY-SA

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