Heute: Unsere allererste Buchempfehlung!
Liebe Eltern,
wir möchten mit dieser Webseite kritisches Denken fördern, auf der Seite der Eltern ebenso wie auf der Seite der Kinder. Wir finden, dass Kindern kritisches Denken Freude bereiten kann und soll. Die Dinge, die das Leben bereit hält und das, was die Wissenschaft darüber weiß, sind unfassbar schön und spannend – Zauber und Begeisterung sind dabei sozusagen „eingebaut“.
Wir haben uns deshalb entschlossen, gelegentlich auch einmal Bücher für Kinder und Jugendliche vorzustellen, die zu diesen Gedanken passen. Zu diesem Anlass gibt es auf Susannchens Facebook-Seite sogar ein kleines Gewinnspiel!
Den Anfang wollen wir heute mit Wolfgang Wambachs Jugendbuch „Adam der Affe“ machen, für das uns Onkel Michael, auf dessen Blogartikel wir ja gelegentlich zurückgreifen dürfen, eine kleine Rezension geschrieben hat:
„Adam der Affe“ von Wolfgang Wambach ist die warmherzige Geschichte eines stummen Jungen, der in einem Schimpansen einen wahren Freund findet.
Kenny ist ein ganz normaler Junge, der zur Schule geht und in seiner Freizeit gerne am Computer daddelt. Nur eines ist anders: Kenny ist stumm. Er kann „nur“ mit Hilfe der Gebärdensprache kommunizieren, weswegen er auch immer wieder Opfer der örtlichen Rowdy-Clique wird.
Den Frust über seine eigene Situation, seine Hilflosigkeit, reagiert er zumeist in seinem Computerspiel ab, aber auch Tiere werden ab und an zu seiner Zielscheibe.
Eines Tages sieht er auf dem Heimweg von der Schule, dass ein Zirkus in der Stadt ist. Klar, dass Kenny gleich auf Erkundungstour geht – bis er vor einem Käfig steht, in dem ein Schimpanse eingesperrt ist. Aber nanu – kann das sein? Tatsächlich, dieser Schimpanse benutzt tatsächlich auch die Gebärdensprache! Die beiden können sich sogar verständigen, und so erfährt Kenny, dass der Affe Adam heißt und in seiner Kindheit die Gebärdensprache im Rahmen eines Forschungsprojektes erlernt hatte.
Als Kenny am nächsten Tag wieder zum Zirkus zurückkehrt, kommt es zu einem Zwischenfall, bei dem das Leben des Affen bedroht ist und Kenny nichts anderes übrig bleibt, als ihm zur Flucht zu verhelfen. Das Ziel der beiden ist Professor Weißbart, der Adam die Gebärdensprache beigebracht hat. Dabei hat Kenny anfänglich erst durchaus gar nicht Adams Schicksal im Blick, sondern vielmehr, dass ihm selbst der Professor womöglich helfen kann. Erst als er merkt, wie der Affe sich für ihn einsetzt, beginnt sein Umdenken, dass es nicht nur um ihn selbst geht.
Bei ihrer Flucht werden sie von der Polizei, den Zirkusleuten und einem Großwildjäger verfolgt. Sie schaffen es, zu Professor Weißbart zu kommen, aber als sie gerade seine Wohnung betreten, werden sie von der Polizei gestellt und Adam wird festgenommen. Und dann gibt es eine kleine Sensation, denn Adam soll tatsächlich vor ein Gericht gestellt werden, das ist der erste Prozess gegen ein Tier. Kenny will unbedingt an dem Prozess teilnehmen, und was dann geschieht, ist eine Überraschung für alle.
Der eigentlichen Geschichte schließt sich noch ein Nachwort über die großen Menschenaffen an, der Kindern zeigt, wie nahe die Verwandtschaft zum Menschen doch ist. Natürlich besitzen Affen nicht die Fähigkeiten, wie Adam in der Geschichte, dies wird in dem Nachwort auch aufgezeigt, aber eine einfache Kommunikation mittels Gebärdensprache ist durchaus möglich. Wolfgang Wambach bringt den Leserinnen und Lesern über diesen überraschenden Aspekt nahe, welch große Bedeutung Empathie gegenüber jedem fühlenden Lebewesen darstellt. Und der Schimpanse Adam ist ein sympathischer Katalysator für die Vermittlung dieser Botschaft.
„Adam der Affe“ ist ein einfühlsames und warmherziges Buch. Besonders die Entwicklung Kennys ist hoch spannend. Wolfgang Wambach arbeitet viel mit inneren Dialogen seines jungen Protagonisten, lässt so den Leser direkt an den Gedanken und Empfindungen des Jungen teilhaben. Oft spürt man die innere Zerrissenheit Kennys, der seine „Sprachlosigkeit“ oft als Makel empfindet, vor allem, wenn Sätze fallen wie „Die Sprache unterscheidet den Menschen vom Tier“. Kenny entwickelt sich hier vom gehemmten Einzelgänger, der stark auf sich fixiert ist, zu einem empathischen Jungen, der auch einen Blick für die Gefühle und Bedürfnisse seiner Umgebung bekommen hat. Der Schimpanse wiederum ist ein gutes Beispiel für viele „Tierkarrieren“, die in europäischen Zoos oder im Zirkus enden und dort unter teilweise schlimmen Umständen leben müssen.
Gedacht ist dieses Buch für Kinder von 8 bis 12 Jahren und für diese Altersgruppe ist es sprachlich auch gut geeignet. Vor allem die kurzen Kapitel vermitteln auch Lesern mit noch nicht soviel Routine schnelle Erfolgserlebnisse. Alles in allem – das Buch ist auf jeden Fall zu empfehlen!
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